Samstag, 12. Januar 2013

‘GIULIO CESARE IN EGITTO’ an der Oper Frankfurt– ‘GIULIO CESARE IN EGITTO’ in the opera Frankfurt

Diesmal war die Vorstellung nicht am Freitag, sondern am Samstag und der Beginn war auch schon um 18.30, was auf eine lange Spieldauer schließen ließ. Der Wiesenmanager ist mir auch schon in den Ohren gelegen deshalb. Und am Anfang dachte ich auch noch, da ja, aber das hat sich nach einem Hornsolo geändert. Das fand ich so wunderschön und das musikalische Thema hat sich dann auch durchgezogen. Zwei Pausen waren auch zu genießen mit einem Glas Wein die erste und die zweite – trotz Kälte – einige Zeit auf dem Balkon.

Hier zuerst der Link – für die Szenenfotos

GIULIO CESARE IN EGITTO
Georg Friedrich Händel
1685 - 1759
Dramma per musica in drei Akten
Text von Nicola Francesco Haym

 Zum Werk

Kein Wunder, dass die Londoner Opernfreunde so begierig waren, Händels neue Oper zu besuchen – schließlich ist ihr Titelheld, Julius Cäsar, eine historische Gestalt, die auch in der englischen Geschichte eine wichtige Rolle spielt, und sowohl er wie auch Kleopatra waren dank Shakespeare bereits populäre Bühnenfiguren. Giulio Cesare in Egitto erzählt farbenreich vom Zusammenprall zweier Kulturen, der römischen und der ägyptischen, von den Konkurrenzkämpfen innerhalb beider Reiche und von der reizvollen Konstellation, dass bei einer Verbindung zweier Menschen erotische und politische Erwägungen Hand in Hand gehen. Den Plot um Cäsar, Kleopatra und Ptolemäus hat Nicola Haym ergänzt durch den Handlungsstrang der trauernden Pompejus-Witwe Cornelia und ihres Sohnes Sextus, der sich unversehens in der Lage findet, den Tod seines Vaters rächen zu müssen. In dieser Welt hat jeder Held und jeder Schurke seine Schwächen, und gerade diejenigen, die sich am heroischsten geben, landen im Wasser: Schon Cäsars Ausspruch »Ich kam, sah und siegte« kommt zur Unzeit und decouvriert ihn gleich in der ersten Szene. Doch bei doppeltem Spiel erweist es sich, dass die Gefühle, mit denen man spielt, ihren eigenen Gesetzen folgen. Tränen, die geweint werden, um Trauer zu zeigen, sind deswegen nicht weniger schmerzvoll; Liebe, die geweckt werden soll, um nützlich zu sein, erwacht oft auch bei der Person, die mit ihr manipulieren will. Händel reagierte auf diesen Text mit seiner bis dahin prächtigsten Opernpartitur, die sogar ein separates Bühnenorchester in Stellung bringt, wenn die als Inkarnation der Tugend kostümierte Kleopatra Cäsar zu betören versucht. Der junge Regisseur Johannes Erath bringt Giulio Cesare in Egitto nun wieder auf die Bühne der Oper Frankfurt. 

Und hier noch eineBesprechung zu dieser Produktion
 
GIULIO CESARE IN EGITTO
von Georg Friedrich Händel

Giulio Cesare in Egitto von Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) war bereits zu Lebzeiten des Komponisten eine besonders erfolgreiche Oper, was der musikalisch-szenischen Farbigkeit des Werkes geschuldet ist. Neben Vorlagen für prunkvolles Ausstattungstheater, das Händels Zeitgenossen sehr liebten, stellte er erstmals die psychologische Ausdeutung der Charaktere in den Vordergrund.
In der Neuproduktion von Giulio Cesare in Egitto an der Oper Frankfurt waren bzw. sind nahezu alle Partien mit Ensemblemitgliedern besetzt - oder ehemaligen, die dem Haus weiterhin eng verbunden sind, wie Michael Nagy (s. Foto), er übernahm bis Ende Dezember die Titelpartie. Ja, Sie haben richtig gelesen, Cesare wird nicht, wie meist, von einem Mezzosopran oder Countertenor, sondern einem Bariton interpretiert. Michael Nagy hat in seiner Frankfurter Zeit und auch danach als Gast stets enormen Anklang gefunden, u. a. als Frank / Fritz, der Pierrot in Korngolds Die tote Stadt oder als Owen Wingrave in der gleichnamigen Britten-Oper. In den Vorstellungen ab Januar 2013 übernimmt Sebastian Geyer aus dem Opernensemble die Partie des Cesare, nachdem er im Dezember die des Curio sang. Die Partie des Curio übernimmt nun Björn Bürger, frisch gebackener 1. Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang in Berlin Ende 2012. Brenda Rae (s. Foto) gibt eine grandiose Cleopatra. Sie wurde kürzlich als Maria Stuarda in Donizettis gleichnamiger Oper enthusiastisch gefeiert. Dass ihr neben Belcanto und anderen Stilrichtungen auch Barock liegt, konnte man schon in Vivaldis Orlando furioso feststellen, als sie eine hinreißende Angelica gab. Die weiteren Partien sind ebenfalls fabelhaft besetzt, z. B. mit Tanja Ariane Baumgartner als Cornelia - es sei an ihre Fürstin von Bouillon in Adriana Lecouvreur erinnert. Außerdem sind mit von der Partie Paula Murrihy, Simon Bailey, Matthias Rexroth, Sebastian Geyer und Dmitry Egorov.
Die musikalische Leitung liegt bei Erik Nielsen, der bis zur Saison 2011/2012 als Kapellmeister an der Oper Frankfurt engagiert war. Inzwischen ist er freiberuflich tätig und gastierte kürzlich mit Mozarts Zauberflöte an der New Yorker Metropolitan Opera sowie mit Henzes Wir erreichen den Fluss (We come to the river) an der Dresdner Semperoper. Johannes Erath, der 2011/2012 mit einer besonders spannenden Inszenierung von Verdis Otello in Frankfurt erfolgreich war, kehrte nach einer Regiearbeit für Strauss’ Elektra in Graz für Cesare nach Frankfurt zurück.

This time the performance was not on Friday but on Saturday and it was beginning at 6.30 p.m. Usually this means a long playing time. Therefore the meadow manager kept on and on at me. At the beginning I also thought ‘oh well*, but after the solo of the cornet it changed. This was so beautiful and this motto of the music has lasted during the opera. We enjoyed the two breaks, the first one with a glass of wine and the second – despite the cold – on the balcony.   
Here the link to the photo gallery

GIULIO CESARE IN EGITTO
Georg Friedrich Händel
1685 - 1759
Dramma per musica in three acts
Libretto by Nicola Francesco Haym
World premiere
February 20th 1724, King’s Theatre, Haymarket, London

 About the work

No wonder that opera lovers in London were so eager to hear Handel’s new opera – the hero was Julius Caesar, a historical figure who played a major role in England’s history, and he and Cleopatra were popular figures in Shakespeare’s play. Giulio Cesare in Egitto is about the confrontation between two cultures, the Roman and Egyptian, the rivalry within both realms and the delightful constellation that political and erotic considerations can go hand in hand between two people. Nicola Haym expanded the plot about Caesar, Cleopatra and Ptolemy to include Pompey’s widow Cornelia and her son Sextus, who suddenly finds himself expected to avenge his father’s death. Every hero and villain has his weaknesses, and even those who believe they are invincible come a cropper. Love intended to be awoken in somebody as a ploy often awakes, unexpectedly, in the person seeking to manipulate. The libretto inspired Handel to perhaps his most magnificent score, which includes an aria accompanied by solo horn and another that calls for an orchestra on stage when Cleopatra, disguised as the incarnation of virtue, tries to seduce Caesar. Giulio Cesare in Egitto (1st new production for more than 34 years) is directed by Johannes Erath.
And here are some remarks to this production  
GIULIO CESARE IN EGITTO
this new production of Handel's masterpiece is wonderful
Giulio Cesare in Egitto, by Georg Friedrich Handel (1685 - 1759), was an immediate success. The subject matter, of course, provided the ideal vehicle for elaborate staging, something Handel’s contemporaries loved, but this was the first time that the composer brought the psychological sides of his characters to the fore. Nearly all the roles in this new production of Giulio Cesare in Egitto are sung by members of the Ensemble – or former ones who choose to maintain close ties with the house, like Michael Nagy, who sings the title role. No, your eyes are not playing tricks on you, Cesare is being sung by a baritone, and not a mezzo-soprano or countertenor. During his years in Frankfurt Michael Nagy enjoyed great success with a number of roles, including Frank /Fritz, the Pierrot in Korngold’s Die tote Stadt and the title role in Britten’s Owen Wingrave. He is joined by Brenda Rae as Cleopatra, who recently enjoyed a triumph here with the title role in concert performances of Donizetti’s Maria Stuarda. She is equally at home in belcanto and baroque – thrilling audiences here a few seasons ago with Angelica in Vivaldi’s Orlando furioso. The rest of the cast is just as wonderful and includes Tanja Ariane Baumgartner – who recently brought the house down again with the Princess of Bouillon in a revival of Adriana Lecouvreur - Paula Murrihy, Simon Bailey, Matthias Rexroth, Sebastian Geyer and Dmitry Egorov.
The conductor is Erik Nielsen, a Kapellmeister at Oper Frankfurt until last season whose recent engagements have included Mozart’s Die Zauberflöte at the Metropolitan Opera in New York and Henze’s We come to the river at the Semper Opera in Dresden. Johannes Erath, who staged a thrilling production of Verdi’s Otello in Frankfurt in 2011/2012 and who has just directed Strauss’ Elektra in Graz, now returns for Cesare.
 
Am Ende wie immer Bilder von der Oper aus aufgenommen.
At the end as usual I show you some pictures made from the balcony of the Opera.  
 
 

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