Mittwoch, 29. Januar 2014

Oper Bockenheimer Depot: die Gespenstersonate – opera in the Bockenheimer Depot: the ghost sonata

Wir fahren morgen für eine Woche nach Österreich – Wien und Schlierbach (Oberösterreich). Das bedeutet um 4.00 Uhr in der Früh aufstehen. Heute Abend haben wir nochmals eine Opernvorstellung im Bockenheimer Depot. Deshalb nur mal kurz die Beschreibung der Oper:
 
DIE GESPENSTERSONATE
Aribert Reimann, * 1936
Kammeroper in drei Akten
Text von August Strindberg
 
Zum Werk
Der Student Arkenholz wird von Direktor Hummel in einem Haus vorgestellt, dessen Insassen auf den ersten Blick ein normales Leben führen. Allein "die Mumie", eine alte Frau, die in einem Wandschrank ihr Dasein fristet, erregt bei ihm Staunen. Arkenholz’ Interesse gilt einem schönen Fräulein, in das er sich prompt verliebt und das er bald zu seiner Frau machen möchte. Direktor Hummel, machtbesessener Strippenzieher und "Menschenfänger", will ihm augenscheinlich dazu verhelfen, – jedoch nicht ohne Gegenleistung. Die Schicksale aller Figuren scheinen auf groteske Weise miteinander verflochten. Zum großen Schrecken des Studenten leidet das junge Mädchen, ebenso wie alle übrigen Hausbewohner, unter den Folgen der Vergangenheit. In regelmäßigen Abständen wird zu einem "Gespenstersouper" geladen – es finden sich stets dieselben Gäste ein, die stets dieselben Gespräche führen. Das umgekehrte Machtverhältnis zwischen Besitzern und Dienstpersonal verstärkt die klaustrophobische Atmosphäre zusätzlich. Arkenholz durchschaut zwar die Verstrickungen von Schuld und Sühne, vermag das Netz aus Abhängigkeit und Verrat aber nicht zu zerschlagen.
Mit der Wahl, ein Stück von August Strindberg zu vertonen, hat sich Aribert Reimann für ein Kammerspiel entschieden. Das Drama wartet mit symbolistisch aufgeladenen wie absurden Szenen auf, deren ethischer und sozialkritischer Gehalt dem Stück zeitlose Gültigkeit verleiht. Die Grundthemen von Gerechtigkeit und Schuld sowie deren Vertuschung und die Unfähigkeit eines jeden Menschen, völlig schuldlos durchs Leben zu gehen, bilden die Eckpfeiler von Walter Sutcliffes Inszenierung.

Tomorrow we are leaving for a holiday week in AustriaVienna and Schlierbach (Upper Austria). That means getting up at 4 o’clock in the morning. This evening we have an opera performance in the ‘Bockheimer Depot’. Therefore only a short description of the opera:

DIE GESPENSTERSONATE
(The Ghost Sonata)
Aribert Reimann, * 1936
Chamber opera in three acts
Libretto by August Strindberg
About the piece
Director Hummel introduces a student, Arkenholz, to people in a house who at first glance all seem to be leading normal lives. Except »The Mummy«, an old woman who ekes out her existence in a storage space, who fascinates him. Arkenholz’ interest is aroused by a beautiful girl, in whom he immediately falls in love and wants to marry as soon as possible. Director Hummel, a power obsessed puller of strings and »people collector« evidently wants to help him – but not without getting something in return. The fates of all the characters appear to be grotesquely interwoven with one another. To the student’s horror he realises that the young woman and all the other members of the household are suffering from the consequences of what happened in the past. Invitations are made to regular »Ghost dinners« – at which the guests are always the same, and so are the conversations. The reversal of power relationships between the owners and servants further intensifies the claustrophobic atmosphere. Arkenholz sees through the entanglements of guilt and atonement, but does not want to destroy the web of dependency and betrayal. Aribert Reimann wrote a chamber opera for this August Strindberg story. The drama is full of symbolism and absurd scenes whose ethical and social critical content make the peace seem timeless. The underlying themes of justice and guilt, hushing up facts and the inability of anyone being able to go through life in total innocence are the foundations of Walter Sutcliffe’s production.

Und hier noch ein Bild von einem früheren Wienbesuch. Das Fenster einer Buchhandlung in der Nähe unseres Hotels.
And here another photo from a previous visit to Vienna. The shopwindow of a bookshop near our hotel.

Hinter der Bühne – behind the backstage

Es werden von der Oper Frankfurt manchmal Führungen hinter der Bühne angeboten. Aber da muss man sich schon um Mitternacht im Internet anmelden. Im Wintersemester hat die Volkshochschule Hofheim diese Führung angeboten. Hier gab es kein Problem einen Platz zu bekommen.
From the operaFrankfurt there are sometimes guidances behind the backstage. But in this case you have to subscribe via internet immediately at midnight. In the winter term the adult education centre in Hofheim offered this guidance. And there was not any problem to book a position.
Erst mal auf der Bühne stehen und 40 Meter über einen ist nur leere und auf der Seite sind die Scheinwerfer angebracht. Vor jeder Vorstellung werden die Scheinwerfer für das gesamte Stück eingestellt. Dann die Drehbühnen, die Höhe der Bühnenbilder, die Probenräume, die Werkstätten, das Stofflager usw. Wenn man die Gelegenheit hat, sich das anzusehen, nichts wie hin.
If you stay the first time at the stage there are 40 meters above you with nothing, only at the side the spotlights. Before every show the spotlights have to be arranged for the entire show. Then the revolving stages, the high of the décor, the room for the rehearsals, the studios, the store of the fabrics and so on. When you have the chance to see something like this, don’t miss the opportunity.

Oper Frankfurt ‘ Der Sturm’ – opera house Frankfurt ‘The Tempest’

Man merkt immer, wenn es sich um eine ‚moderne’ Oper handelt. Die  besser bezahlten Plätze sind gelichtet - zu Unrecht. Es gibt soviel zu sehen  - Bühnenbild, Kostüme, Beleuchtung und dazu noch sehr schöne Arien. Ich gebe zu, wenn das Umfeld nicht wäre, würde ich mir die Musik auch nicht anhören.
You always realize if it is a modern opera. The expensive seats are mostly vacant - wrongly. You see such a lot – stage decoration, costumes, illuminating and furthermore a lot of very beautiful touching arias.  I admit, that – if there wouldn’t be the surrounding – I would not hear the music alone.  
Hier wie immer der Link und die Beschreibung. 

THE TEMPEST (Der Sturm)
Thomas Adès *1971
Oper in drei Akten
Text von Meredith Oakes nach dem gleichnamigen Schauspiel (1610/1611) von William Shakespeare
Uraufführung am 10. Februar 2004, Royal Opera House Covent Garden, London
Zum Werk
Im Sturm beginnt das Werk und stürmisch ist auch die Musik des Engländers Thomas Adès, der sich in diesem Werk Repertoire aller musikalischen Größen Englands aneignet und damit spielt. Ähnlich frisch und respektlos verfährt Meredith Oakes mit Shakespeares Text: »Das Skelett bleibt erhalten, die Haut wird regeneriert und etwas vollständig Originäres wird geboren.« (K. Warner) Dieses »Skelett« ist die Geschichte des Zauberers Prospero: Seitdem der Verrat seines Bruders Antonio sie fast das Leben kostete, ist Prospero gemeinsam mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel gestrandet. Durch Zauberkünste hat er den Luftgeist Ariel ebenso in seine Gewalt gebracht wie den wilden Hexensohn Caliban. Widerwillig, aber treu ihrem Herren dienend, führt Ariel nun Antonio mitsamt dem König von Neapel und dessen Sohn Ferdinand als Schiffbrüchige auf die Insel. Prosperos Zauberkraft soll Reue erzwingen. Doch die Liebe zwischen dem Prinzen und Miranda läuft seinen Plänen zuwider. Sie bezwingt den Zauber und stiftet Frieden zwischen den Feinden. Caliban, der Barbar, erhält sein Reich zurück und behält in dieser Neufassung des elisabethanischen Dramas das letzte Wort.
Handlung
Schauplatz: Eine Ozeaninsel, deren weiser Herrscher, der Zauberer Prospero, einstmals mit seiner Tochter Miranda aus Mailand fliehen musste. Aus dem früheren Herzog ist ein Geisterfürst geworden. Zu seinen insularen Untertanen gehören Caliban, ein wilder, dämonischer Eingeborener und Sohn der Hexe Sycorax sowie der sangeslustige Luftgeist Ariel. Mit einem Sturm beginnt die Oper. Auf dem Rückweg von Tunis strandet das Schiff Antonios, des machtbesessenen Bruders Prosperos. Antonio, inzwischen Usurpator des einstigen Herzogtums seines Bruders, sowie Ferdinand, der jugendliche Sohn des gleichfalls schiffbrüchigen neapolitanischen Königs, überleben mit einigen Matrosen den Schiffbruch und gelangen auf die Insel des Zauberers. Genau dies hat Prospero, der Sturmerwecker, geplant.
Die folgende Geschichte zeigt die Überlebenden als Objekte aller möglichen magischen Künste. Am Ende allen Wirrsals kommt es zur Auflösung. Ferdinand und Miranda präsentieren sich als verliebtes Paar. Prospero zerbricht den Stab und verlässt die Insel. Ariel fliegt in die Freiheit. Allein Caliban bleibt auf der Insel zurück.


Here as always the link and the description
THE TEMPEST
Thomas Adès , 1971
Opera in three acts
Libretto by Meredith Oakes after the play of the same name, The Tempest (1610/1611) by William Shakespeare
World premiere February 10th 2004 Royal Opera House Covent Garden, London
About the Piece

The work begins in a storm. English composer Thomas Adès’ music is stormy too, appropriating ideas from all of England’s greats. Meredith Oakes deals with Shakespeare’s play in a similarly fresh and fearless way: »the skeleton remains, the skin is regenerated and something completely original is born.« (Keith Warner) This »skeleton« is the story of the sorcerer Prospero: he and his daughter Miranda have been living stranded on an island since his brother Antonio’s betrayal almost cost them their lives. His magic has enabled him to gain power over Ariel, a spirit of the air, and Caliban, the wild son of a witch. Against her will, but loyal to her master, Ariel ensures that Antonio, the King of Naples and his son Ferdinand are ship-wrecked on the island. Prospero’s magic powers were intended to bring about repentence but he had not reckoned with the love between the Prince and Miranda, which destroys his magic and brings about peace between the enemies. Caliban, the barbarian, regains control over his kingdom and, in this version of the Elizabethan play, has the last word.
Synopsis
Prospero and his daughter Miranda have been living on an island since his brother Antonio stole his title, the Duke of Milan. The other inhabitants are Caliban, son of the witch Sycorax, and Ariel, a spirit of the air. Prospero summons a storm to sink a passing ship. Ariel is ordered to ensure that the survivors, Antonio, the King of Naples and his son Ferdinand among them, reach the shore. The King fears that his son is lost but they set out to look for him. Meanwhile, Prospero had ordered Ariel to lure Ferdinand to him, but he had not reckoned with his daughter falling in love with him. King Alonso and the others are so tired they can hardly walk. They believe Ferdinand must have perished and that they will soon meet the same fate. King Alonso names Gonzalo as his heir, thereby disinheriting his brother Sebastian. Ariel’s music makes everyone fall asleep except Antonio and Sebastian, who decide to murder the King and Gonzalo and crown Sebastian king. Ariel conjures up a banquet: Gonzalo takes this as a sign of goodwill from heaven. The feast vanishes. Ariel appears as a harpy, accusing them of their crimes. Filled with fear, they await a terrible death. Prospero realises that he has brought hell to the island. Miranda and Ferdinand tell him of their love. He calls for Ariel to bless them. He has had his revenge. Caliban appears, demanding Miranda and the island. Miranda tells him how hateful he is to her. Ariel’s emotional description of King Alonso and Antonio’s fear moves Prospero so much that he decides to release them all, Ariel included. Prospero reveals his identity. The King asks for forgiveness and offers Prospero his dukedom back. Ferdinand and Miranda announce that they are a couple, to the astonishment of the King and courtiers. Prospero renounces his powers and asks the spirit to stay with him. But Ariel chooses freedom. She and Caliban are left alone on the island. 

Wolfsburg – Wolfsburg


Eigene Geburtstage zu feiern ist ein Graus. Die vielen Telefonate zur nachtschlafenden Zeit. Nichts für mich. Also plane ich bereits früh, was man unternehmen könnte. Und das endet meist mit Aufstehen zur nachtschlafenden Zeit.
Celebrating the own birthday for me it means a horror. So many telephone calls in the middle of the night. None for me. So I plan a lot of time in advance what we can do. And most time it is ending with something that means getting up in the middle of the night.
Diesmal entschloss ich mich nach Wolfsburg zu fahren – nicht dass Wolfsburg eine Reise wert ist (konnte ich damals noch nicht feststellen) sondern einzig und allein um die Ausstellung ‚Kunst und Textil’ anzusehen.
This time I decided a travel to Wolfsburg – not that Wolfsburg is worth a journey (at this time, I couldn’t know already) but solely to visit the exhibition ‘Kunst und Textil’. 
Wolfsburg gab uns einen Eindruck von Winter – kalt, etwas Schnee und windig. Der Wiesenmanager meinte, ich sollte meinen Geburtstag auf den Sommer legen. Aber noch bin ich nicht die Queen.
In Wolfsburg we got an impression of winter – cold, some snow and windy. The meadow manager suggested, I should reschedule my birthday in summer. But I am not yet the queen. 








Die Ausstellung ist sehenswert. Das Kunstmuseum ist riesig. Dadurch hängen die Exponate nicht so eng. Allerdings sind manche etwas eigenartig in die Höhe gehängt.
The exhibition is a visit worth. The ‘Kunstmuseum’ is large. Therefore the exhibits are decorated not so close. But sometimes they are mounted on the wall quite unusual very high.



















Im Link gibt es eine Aufnahme der Installation ‚Love Letters’, die im Foto leider nicht so wirkt. Diese hat mich sehr beeindruckt. Die Wolfsburger waren aufgefordert dafür Liebesbriefe  zu senden. Aber da gab es wohl die große Verweigerung. So hat man sich mit gedruckten Liebesbriefen von Berühmtheiten begnügt z.B. Napoleon. Für mich gab es darüber hinaus viel Neues zu entdecken.
Via the link you see a photo of the installation ‘Love Letters’. Unfortunately in the photo it doesn’t appeal. It strongly impressed me. The people of Wolfsburg were invited to send their love letters. But there was a great refusal. So they made do with printed love letters from famous people e.g. Napoleon. Furthermore there was a lot new for me.
Neben dem Link hier noch das, was das Museum darüber schreibt.
12.10.2013 - 02.03.2014
Kunst & Textil
Stoff als Material und Idee in der Moderne von Klimt bis heute
Kein Stoff, kein Material, keine Technik vermag unser sinnliches wie auch mentales Dasein so universell zu berühren, wie das Textile und das gerade in einer Zeit, die durch die zunehmende Virtualisierung immer unsinnlicher zu werden droht. Das Textile mit seinem über Jahrtausende weltweit entwickelten Reichtum an Webarten und Texturen ist das ideale Medium, diesem Bedürfnis nach Sinnlichkeit nachzukommen.
Mit einer historisch weit gespannten Ausstellung widmet sich das Kunstmuseum Wolfsburg erneut einem Lebens-Thema aus Sicht der Kunst: multimedial, interdisziplinär und die verschiedensten Kulturen umfassend. Nach Interieur/ Exterieur 2008 und Die Kunst der Entschleunigung 2011 ist dies eine weitere Etappe auf der Suche nach der Moderne im 21. Jahrhundert, die das Museum im Jahre 2006 begann.
Rund 200 Exponate von über 80 Künstlern und rund 60 weiteren anonymen, nicht überlieferten Künstlern umfasst diese groß angelegte Ausstellung, darunter hochkarätige Gemälde von Gustav Klimt, Vincent van Gogh, Edgar Degas, Henri Matisse, Paul Klee und Jackson Pollock. Gezeigt werden auf rund 2700 Quadratmetern Ausstellungsfläche aber auch Artefakte, die keine namentlichen Schöpfer kennen, wie etwa ein gewobener Stoff aus dem alten Peru aus der Sammlung von Anni Albers.
Bei der Erkundung der Bedeutung des Textilen geht es auch um eine Art »Neulesung« der Geschichte der modernen Kunst vom Jugendstil bis heute. Die Trennung von Kunsthandwerk und bildender Kunst hatte in der Moderne zur Folge, dass alles »Kunsthandwerkliche« über Jahrzehnte systematisch aus dem kunsthistorischen Kanon verdrängt wurde. Dabei bezog die Moderne aus der Verbindung von Kunst und Kunsthandwerk entscheidende Impulse.
Für die Besucher von Kunst & Textil mag es überraschend sein, dass sie in der Ausstellung nicht nur auf Kunstwerke treffen, die aus dem Material Stoff gearbeitet sind - wie etwa die typischen Strickbilder von Rosemarie Trockel -, sondern auch auf Gemälde, die Stoffe abbilden, wie etwa die hängende Wäsche in Edgar Degas’ Bild »Die Büglerin« oder den üppigen Ball-Entrée, der Marie Henneberg in ihrem Bildnis von Gustav Klimt (1901) in eine textile Wolke hüllt. Videoarbeiten beschäftigen sich mit der Idee des Textilen (Kimsooja) oder tauchen den Betrachter in einen Kosmos sich ständig wandelnder Netze (Peter Kogler). Darüber hinaus sieht man Objekte, die man sonst nur im Völkerkundemuseum antrifft, wie etwa feine Kubastoffe aus Afrika.
Ihr umfassender Ansatz macht Kunst & Textil zu einer Grundlagen-Ausstellung. Ihren Ursprung und ihre komplementäre Ergänzung findet sie dabei in ihrem Pendent, der Ausstellung Ornament und Abstraktion (Fondation Beyeler) aus dem Jahr 2001, die die Bedeutung des Ornaments für die Entwicklung der abstrakten Kunst untersuchte. Geistiger Schirmherr dieser thesenhaften Schau war der Wiener Kunsthistoriker Alois Riegl, der 1893 eine universale Geschichte der Form schrieb, die von den frühesten Mustern, die der Mensch schuf, über das ägyptische Lotusmotiv und die griechische Palmette bis zum Arabesken-Ornament führte und die man, so dann die These der Ausstellung, in der abstrakten Kunst weiterverfolgen konnte. Riegl antwortete damit Gottfried Semper, der 1863 die Technik und die Auseinandersetzung mit dem Material als Ursprung der Formen und Symbole sah. »Form follows material«: Das ist die Formel, die man bei dem Projekt Kunst & Textil ansetzen kann.
Den Auftakt der Ausstellung Kunst & Textil bildet die bewegte Zeit des Jugendstils, als Künstler und Gestalter wie William Morris und Henry van de Velde sich in Paris, Brüssel, London und Wien anschickten, die Hierarchie zwischen Kunst und Kunsthandwerk zugunsten eines umfassenden Lebensentwurfes aufzulösen. Das textile Gestalten war auch das Bindeglied zur Malerei, die nach Édouard Vuillard, Henri Matisse und Gustav Klimt gerade im Begriff war, abstrakt zu werden. Der Besucher folgt dem roten Faden weiter zum Bauhaus in Weimar und Dessau, wo das textile Gestalten einen ersten Höhepunkt fand und wo die Grundlagen für die Entfaltung der sogenannten Fiber Art gelegt wurden. Doch weniger die Verkündung einer eigenen Kunstrichtung war fruchtbar, sondern vielmehr die immer selbstverständlichere Verwendung des Textilen als Medium, Technik, Material und Idee innerhalb avantgardistischer Kunstbewegungen: wie in der Material- und Antiform-Kunst (Robert Morris), der Soft und Pop-Art (Sigmar Polke), der Fluxus- Kunst (Joseph Beuys) sowie auch in der Minimal Art (Agnes Martin). Der »Textil-Kunst« selbst haftete noch lange der Ruch des bloß Kunstgewerblichen an und wurde als »Frauenkram« und weibliche Hausarbeit abgetan bis Rosemarie Trockel Anfang der 1980er-Jahre ihre ersten Strickbilder schuf und das Klischee des Textilen als geschlechtsspezifische Ausdrucksform umwertete. Das Kapitel »Spiderwomen« ist daher wichtigen Protagonistinnen der feministischen Kunst gewidmet, neben Trockel auch Louise Bourgeois, Mona Hatoum und Ghada Amer. Seither haben Künstler das Bedeutungsspektrum des Textilen enorm ausgedehnt und das aktuelle Kunstschaffen ist geradezu durchsetzt von Arbeiten aus Fäden und Stoffen, genähten Skulpturen und gehäkelten Installationen.
Der »Kosmos Textil« reicht aber weit über die Kunst hinaus und betrifft unsere Aneignung von Welt fundamental. »Menschsein heißt Leben mit Stoff«, sagt die Textilforscherin Beverly Gordon. Textilien begleiten uns das ganze Leben sprichwörtlich von den Windeln bis zum Leichentuch. Das Spinnen und Weben ist, wie Gottfried Semper schon 1860 feststellte, eine Urtechnik, aus der alle anderen Künste hervorgingen. »Wo ‚Bindung’ und ‚Verknüpfung’ nicht kulturtechnisch bewältigt sind«, erläutert Hartmut Böhme, »kann es auch keine Kultur geben«. Der Jacquard-Webstuhl, dieses Urmodell der Industrialisierung, führte das Lochkarten-Prinzip ein und wurde dadurch zu einem Prototyp der digitalen Bildkultur. Diese hochaktuelle Analogie von maschinellem Weben und digitalem Prozessieren verleitet dazu, das World Wide Web als eine Art Webstuhl des Internet-Zeitalters zu verstehen.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Wolfsburg verfolgt auch die Frage nach dem Anteil textiler Techniken an der Geburt der Abstraktion. So findet die orthogonale Gewebestruktur von Kette und Schuss ihre Entsprechung zum rechtwinkligen Gittermuster, das Ende der 1920er-Jahre die moderne Malerei eroberte (Piet Mondrian). Ein besonderes Augenmerk legt Kunst & Textil auch auf das zweite Hauptereignis der modernen Kunst, nämlich den Ausstieg der Malerei aus dem Bild in den Raum. Die Ausstellung verfolgt den »Faden aus dem Bild in den Raum« anhand von historischen wie auch z.T. für den Anlass geschaffenen Installationen (Leonora Tawney, Fred Sandback, Chiharu Shiota, Peter Kogler).
Das größte Kapitel mit Exponaten aus Afrika, Südamerika, Asien und dem Orient ist dem interkulturellen Dialog gewidmet. Die Universalität des Textilen macht es zu einer Art Weltsprache. Überall wird über »Global Art« diskutiert, die sich angeblich nicht mehr am westlichen Kunstbegriff orientiere. Doch wie lässt sie sich im nach wie vor westlich orientierten Kunstbetrieb präsentieren? Auch ethnologische Museen und Museen nichteuropäischer Kunst müssen sich dieser Frage stellen, wie etwa das künftige Humboldtforum in Berlin. Das Kunstmuseum Wolfsburg schlägt in dieser Ausstellung ein eigenes Präsentations-Modell vor, das auf der Zusammenführung von Objekten aus verschiedenen kunst- und kulturhistorischen Kontexten basiert.
Das Wolfsburger Wandsystem ermöglicht eine vielseitige Inszenierung der Ausstellung und wird z.T. selbst zum Objekt, wie etwa bei der Nachempfindung des einzigartigen Café Samt & Seide, das Lilly Reich und Ludwig Mies van der Rohe 1927 in Berlin errichteten.
Künstler:
Magdalena Abakanowicz · Nevin Aladag · Anni Albers · Ghada Amer · El Anatsui · Burak Arikan · Gertrud Arndt · Joseph Beuys · Pierrette Bloch · Alighiero e Boetti · Pierre Bonnard · Louise Bourgeois · Louis Cane · Philippe de Champaigne · Edgar Degas · Sonia Delaunay-Terk · Birgit Dieker · Frauke Eigen · Noa Eshkol · Friederike Feldmann · Lucio Fontana · Mariano Fortuny · Imi Giese · Domenico Gnoli · Vincent van Gogh · Sonia Gomes · Sebastian Hammwöhner · Mona Hatoum · Olaf Holzapfel · Pieter Hugo · Johannes Itte · Sergej Jensen · Mike Kelley · Bharti Kher · Anselm Kiefer · Kimsooja · Paul Klee · Gustav Klimt · Imi Knoebel · Peter Kogler · Yayoi Kusama · Liz Larner · Max Liebermann · Man Ray · Piero Manzoni · Brice Marden · Agnes Martin · Henri Matisse · Claude Mellan · Mario Merz · Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich · Piet Mondrian · François Morellet · Robert Morris · William Morris · Koloman Moser · Blinky Palermo · Janet Passehl · Michelangelo Pistoletto · Sigmar Polke · Jackson Pollock · Jessica Rankin · Robert Rauschenberg · Gerhard Richter · Jens Risch · Christian Rohlfs · Reiner Ruthenbeck · Robert Ryman · Fred Sandback · Viviane Sassen · Chiharu Shiota · Yinka Shonibare · Katharina Sieverding · Pierre Soulages · Sophie Taeuber-Arp · Dorothea Tanning · Lenore Tawney · Joaquín Torres-García · Rosemarie Trockel · Heinrich Wilhelm Trübner · Félix Vallotton · Henry van de Velde · Édouard Vuillard · Andy Warhol · Pae White · Wol
Beside the link there is the text of the museum.
12.10.2013 - 02.03.2014
Art & Textiles
Fabric as Material and Concept in Modern Art from Klimt to the Present
Nothing, no material, no technique is as capable of touching our sensual and mental existence so universally as textiles, particularly at a time that is in danger of becoming ever less sensuous due to increasing virtualization. Textiles with their abundance of weaves and textures that evolved over the millennia are the ideal medium to fulfill this need for sensuality.
The Kunstmuseum Wolfsburg again devotes itself to a central aspect of human life from the perspective of art in a historically far reaching, interdisciplinary multimedia exhibition that encompasses the most diverse cultures. After Interior/Exterior in 2008 and The Art of Deceleration in 2011, this exhibition represents a further step in the pursuit of modernism in the 21st century that the museum has been undertaking since 2006.
This large-scale exhibition encompasses approximately circa 200 works by 80 artists as well as 60 further anonymous artists whose names have not been preserved, among them major paintings by Gustav Klimt, Vincent van Gogh, Edgar Degas, Henri Matisse, Paul Klee and Jackson Pollock. But artifacts whose creators’ remain nameless can also be viewed in the circa 2700 square meters large exhibition space, for example a pre-Columbian textile fragment from the collection of Anni Albers.
Our exploration of the significance of the textiles also involves a kind of “re-reading” of the history of modern art from Art Nouveau to the present. The modern separation of applied and fine art resulted in the systematic, decades-long exclusion of all handicrafts from the art historical canon. In the process, modernism drew decisive impulses from the ties between art and craftsmanship.
Those expecting to primarily be confronted with textiles in this exhibition will be surprised. Visitors will not only encounter works of art made out of textiles, for example the typical knitted pictures by Rosemarie Trockel, but also paintings illustrating textiles like the hanging laundry in Edgar Degas’s “Woman Ironing” or the sumptuous Ball-Entrée that envelopes Marie Henneberg in a textile cloud in her portrait by Gustav Klimt (1901). Videos deal with the notion of the textile (Kimsooja) or immerse the viewer in a cosmos of constantly shifting nets (Peter Kogler). Objects are furthermore on show that one otherwise encounters solely in ethnographical museums, for example fine African Kuba cloth.
Its comprehensive approach makes Art & Textiles a fundamental exhibition. The origins and complementary supplement can be found in counterpart, the 2001 Ornament and Abstraction exhibition (Fondation Beyeler) that examined the significance of the ornament for the development of abstract art. The intellectual patron of that show was the Viennese art historian
Alois Riegl whose universal history of form from 1893 led from humankind’s earliest patterns to the Egyptian lotus motif and the Greek palmette and from there to the arabesque ornament. The thesis of the exhibition was that they can be traced further in abstract art. In doing so, Riegl responded to Gottfried Semper, who in 1863 saw technology and the dealing with material as the origin of forms and symbols. “Form follows material”: This is the formula that can be applied to the Art & Textiles project.
The Art & Textiles exhibition begins during the eventful Art Nouveau period when artists and designers such as William Morris and Henry van de Velde in Paris, Brussels, London and Vienna set about breaking down the hierarchy between art and handicraft in favor of a comprehensive life plan. Textile fashioning was also the connecting link to painting that was in the process of becoming abstract after Édouard Vuillard, Henri Matisse and Gustav Klimt. The visitor follows the golden thread of the exhibition to the Bauhaus in the German cities of Weimar and Dessau, where textile design reached an initial highpoint and the foundations for the enfolding of so-called fiber art were laid. But it was less the heralding of a separate art movement that proved fruitful than the ever more self-evident use of textiles as a medium, technique, material and concept in avant-garde art, for example in Material and Anti-Form Art (Eva Hesse), Soft and Pop Art (Sigmar Polke), Fluxus (Joseph Beuys) as well as Minimal Art (Agnes Martin). “Textile Art” itself was long stigmatized as being a mere handicraft and dismissed as a “women’s matter” associated with domestic housework until Rosemarie Trockel produced her first knitted pictures in the early 1980s, reevaluating the cliché of the textile as a gender-specific form of expression. The chapter “Spider Women” is consequently devoted to the most important protagonists of feminist art, including, alongside Trockel, Louise Bourgeois, Mona Hatoum and Ghada Amer. Artists have considerably expanded the textile’s range of meanings since then and present-day art production is virtually interspersed with works made from yarn and fabrics, sewn sculptures and crocheted installations.
But the “textile cosmos” extends far beyond the realm of art, fundamentally bearing on our appropriation of the world. “To be human is to be involved with cloth” says the textile scholar Beverly Gordon. Textiles literally accompany us all our lives, from the diaper to the burial shroud. As Gottfried Semper already determined in 1860, spinning and weaving concern a primal technique from which all the other arts developed. “Civilization first exists,” Hartmut Böhme explains, “when it has mastered the cultural techniques of ‘binding’ and ‘connecting.’” The Jacquard loom, this exemplary archetype of industrialization, introduced the punched card principle, making it a prototype of digital pictorial culture. This highly topical analogy of mechanical weaving and digital processing tempts one to comprehend the World Wide Web as a kind of weaving loom of the Internet age.
The exhibition at the Kunstmuseum Wolfsburg also pursues the question concerning the share of textile techniques in the birth of abstraction. The orthogonal fabric structure of warp and woof finds its equivalent in the rectangular grid pattern that conquered modern painting in the late 1920s (Piet Mondrian). Art & Textiles also pays particular attention to the second main occurrence in modern art, namely the exit of painting from the picture into space. The exhibition traces the “thread from the picture into space” based on historical installations in addition to those that have been produced for this occasion (Leonora Tawney, Fred Sandback, Chiaru Shiota, Peter Kogler).
The largest chapter featuring exhibits from Africa, South America, and the Orient is dedicated to the intercultural dialogue. The universality of textiles makes them a kind of world language. “Global Art” that is supposedly no longer oriented on the Western concept of art is being discussed everywhere. But how should it be exhibited by a still Western-oriented art world? Ethnological museums and museums of non-European art, for example the future Humboldtforum in Berlin, must ask themselves this question. The Kunstmuseum Wolfsburg suggests its own presentation model in this exhibition that is based on combining objects from various art historical and cultural contexts.
The Wolfsburg wall system facilitates a versatile staging of the exhibition, and even occasionally becomes an exhibit itself, for instance in the replication of the unique Café Samt & Seide constructed in Berlin in 1927 by Lilly Reich and Mies van der Rohe.
List of Artists:
Magdalena Abakanowicz · Nevin Aladag · Anni Albers · Ghada Amer · El Anatsui · Burak Arikan · Gertrud Arndt · Joseph Beuys · Pierrette Bloch · Alighiero e Boetti · Pierre Bonnard · Louise Bourgeois · Louis Cane · Philippe de Champaigne · Edgar Degas · Sonia Delaunay-Terk · Birgit Dieker · Frauke Eigen · Noa Eshkol · Friederike Feldmann · Lucio Fontana · Mariano Fortuny · Imi Giese · Domenico Gnoli · Vincent van Gogh · Sonia Gomes · Sebastian Hammwöhner · Mona Hatoum · Olaf Holzapfel · Pieter Hugo · Johannes Itte · Sergej Jensen · Mike Kelley · Bharti Kher · Anselm Kiefer · Kimsooja · Paul Klee · Gustav Klimt · Imi Knoebel · Peter Kogler · Yayoi Kusama · Liz Larner · Max Liebermann · Man Ray · Piero Manzoni · Brice Marden · Agnes Martin · Henri Matisse · Claude Mellan · Mario Merz · Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich · Piet Mondrian · François Morellet · Robert Morris · William Morris · Koloman Moser · Blinky Palermo · Janet Passehl · Michelangelo Pistoletto · Sigmar Polke · Jackson Pollock · Jessica Rankin · Robert Rauschenberg · Gerhard Richter · Jens Risch · Christian Rohlfs · Reiner Ruthenbeck · Robert Ryman · Fred Sandback · Viviane Sassen · Chiharu Shiota · Yinka Shonibare · Katharina Sieverding · Pierre Soulages · Sophie Taeuber-Arp · Dorothea Tanning · Lenore Tawney · Joaquín Torres-García · Rosemarie Trockel · Heinrich Wilhelm Trübner · Félix Vallotton · Henry van de Velde · Édouard Vuillard · Andy Warhol · Pae White · Wol
Sonst bietet der Ort  - eigentlich Stadt – nicht viel. Viele Einkaufspassagen mit dem üblichen. Damit wir nicht erfrieren, sind wir noch zur Autostadt gegangen. Da hat es sich aushalten lassen. Es gab immer was zu sehen.
Beside the site – actually a town – doesn’t offer much. A lot of shopping malls are offering the usually. That we are not freeze to death we went to the ‘Autostadt’. Here you could get like the place. You always could see something.

 






 

Sonntag, 19. Januar 2014

diese Woche im Garten – this week in the garden


Das warme Wetter zeigt schon seine Spuren – meint man. Es blüht einiges, das auch letztes Jahr um diese Zeit geblüht hat – nämlich die Winterlinge. Man hat nur den Eindruck, daß letztes Jahr alles  später war. Aber letztes Jahr lag um diese Zeit schon der erste Schnee – und das dürfte dieses Jahr nicht mehr eingeholt werden.
You mean - the warm weather shows its marks. There is something flowering, which flowered last year as well at this time – in particular the winter aconites. You only have the impression last year was everything later. But last year at this time there was only snow – and this year there will be no snow within the next days.
Nachdem der Garten bei uns nie ‚winterfest’ -  also alles abgeschnitten, alles Fallobst aufgelesen – habe ich viel im Frühjahr zu tun. Deshalb habe ich mit dem Schneiden der Obstbäume angefangen.
Because our garden is not made winterised – that means all is cut neatly, no windfalls is neglected on the ground – so I have to do a lot in spring. Therefore I begun to cut the fruit trees

Montag, 13. Januar 2014

Okriftel – Okriftel

Bei diesem Wetter heute – regen und kühl – bleibt nur der Gedanke an den gestrigen Spaziergang in Okriftel
With this weather today – rainy and cold – you can only remember of yesterday, when we had a little walk in Okriftel
mit Blick nach Kelsterbach
with view in direction Kelsterbach

 
einer frühlingsgrünen Wiese
a spring green meadow
 
und hungrigen Schwänen.
and hungry swans.
 
 Aber auch hier blüht weder Scharbockskraut noch Lerchensporn. 
But also here nothing is flowering neither smallwort nor corydalis.
 

Sonntag, 12. Januar 2014

Im Garten – in the garden

Nur eine kurze Stippvisite im Garten: Eine der gelben Zaubernüsse ist aufgeblüht.
Only a short visit in the garden.  One of the yellow witch hazels is flowering.
Die Anemone coronia De Caen Group blüht seit Herbst, selbst die wenigen Temperaturen unter Null konnten ihr etwas anhaben.
The Anemone coronia De Caen Group is flowering since autumn. The nights with low temperature doesn’t affect them.

Und dann noch eine Lenzrose, die sich selbst ausgesät hat.  
And then another Lenten rose, which was self-seeding

Dienstag, 7. Januar 2014

Im Garten – in the garden


Kein Regen, etwas Sonnenschein. So habe ich/wir mit dem Abschneiden der Schneerosenblätter begonnen. Ich habe das mal bei Christopher Lloyd gelesen und mache es seitdem jedes Jahr. Man sieht die Blüten und die neuen Blätter besser und der Pilzbefall ist reduziert.
No rain, only some sunshine. So I/we began to cut the leaves of the Helleborus orientalis. I have read this in a book of Christopher Lloyd. Since this time I always cut it every year. You can see better the flower and the new leave and the fungal infestation is reduced.
Die Helleborus orientalis säht sich reichlich aus. Aber ich bringe es vielfach nicht übers Herz irgendwelche dann auszustechen und auf den Kompost zu werfen. Irgendwie ist – für mich -  jede schön.
The Lenten rose is self-seeding quite a lot. But I have not the heart to eliminate them and threw them on the compost heap. For me - every one is beautiful.

 Und die Schneeglöckchen zeigen sich schon überall. Gott sei Dank blühen bisher nur einige.
And the snowdrops are showing everywhere, fortunately not all flowering.

Die  rote Zaubernuss ist über Nacht aufgegangen.
Over the night the red witch hazel began to flower.

Museum Giersch in Frankfurt – Museum Giersch in Frankfurt


Man muss jeden Sonnenstrahl ausnutzen – wenn er denn da ist. Im Garten ist alles nass, die Wege rutschig – bei uns gibt es kaum gepflasterte Wege und Kies passt nicht. Also wurde ein Museumsbesuch geplant.
At the moment you have to make full use of every sunbeam – if you see one. In the garden all is wet; the paths are slippery – we have only some paths paved and gravel does not suit in our garden. So we planned today a visit of a museum.
Im Museum Giersch – wir waren heute das erste Mal da -  wurden drei Malerinnen ausgestellt. Ich kannte nur Ottilie W. Roederstein – und die nur, weil mir vor Jahrzehnten ein Kunde erzählt hat, daß er als Kind bei ihr Modell für Studien sitzen musste. Die anderen beide Emy Roeder und Maria von Heider-Schweinitz waren neu für uns.
Hier noch eine kurze Beschreibung aus dem Museum:
Eine Künstlerexistenz als weiblicher Lebensentwurf war noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert kaum vorstellbar. Dennoch gab es Frauen, die sich als Künstlerinnen durchsetzten. Die Ausstellung stellt drei bedeutende Künstlerinnen der Rhein-Main-Region vor: die Malerinnen Ottilie W. Roederstein und Maria von Heider-Schweinitz sowie die Bildhauerin Emy Roeder. Mit jeweils ganz eigenen künstlerischen Bild- und Formensprachen kämpften die drei Frauen für eine gleichberechtigte Wahrnehmung im Kunstbetrieb. Leben und Werk der drei Frauen verdeutlichen somit exemplarisch das Spannungsfeld zwischen individuellem Lebensweg und künstlerischer Positionierung in einem von Männern beherrschten Gebiet. In ihrer Vorreiterrolle veranschaulichen sie außerdem den zunehmenden Einfluss von Frauen als Künstlerinnen, Lehrerinnen und Händlerinnen auf die Kunst- und Kulturszene der Rhein-Main-Region.
die ausstellung
Mit den Malerinnen Ottilie W. Roederstein und Maria von Heider-Schweinitz sowie der Bildhauerin Emy Roeder präsentiert das MUSEUM GIERSCH drei bedeutende Künstlerinnen der Rhein-Main-
Region. Trotz schwieriger Zeitumstände hinterließ jede der drei Frauen ein beeindruckendes und kraftvolles Werk. Bei allen biografischen Unterschieden einte sie der unbedingte Wille zur künstlerischen Tätigkeit. Während Ottilie W. Roederstein und Emy Roeder bereits zu Lebzeiten renommierte Künstlerinnen waren, fand das Werk von Maria von Heider-Schweinitz bisher wenig öffentliche Beachtung. Mit 120 Exponaten stellt die Ausstellung die individuellen künstlerischen Positionen der drei Frauen vor. Darüber hinaus wirft sie einen exemplarischen Blick auf Voraussetzungen, individuelle Umsetzungen und Strukturen weiblichen Kunstschaffens im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert.
Ottilie W. Roederstein (1859–1937)
In ihrer Zeit überaus erfolgreich, musste sich die Schweizerin Ottilie W. Roederstein zunächst gegen Widerstände insbesondere der eigenen Familie durchsetzen. Zudem war ihr als Frau Ende des 19. Jahrhunderts der Zugang zu den Kunstakademien verwehrt. Daher verfolgte sie ihre künstlerische Ausbildung in privaten Malschulen in Zürich, Berlin und Paris. 1891 siedelte sie gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin nach Frankfurt am Main über. Als Malerin vor allem von Porträts und von Stillleben genoss sie über die Region hinaus hohes Ansehen und pflegte zahlreiche gesellschaftliche Kontakte. Zeit lebens blieb Ottilie W. Roederstein der abbildhaften Malerei des 19. Jahrhunderts verbunden. Ihr markanter Malstil besticht durch die klare,sachliche, zugleich jedoch auch einfühlsame und repräsentative Darstellungsweise.
Emy Roeder (1890–1971)
Emy Roeder war eine der wenigen Frauen, die sich in den 1920er Jahren erfolgreich als Bildhauerin ausbilden ließen. In ihrem Werk, das sich aus Plastiken und Zeichnungen zusammensetzt, ist die Darstellung von Frauen und Tieren zentral. Wie viele ihrer Zeitgenossen wandte Roeder sich in ihren Arbeiten vom idealisierenden Vorbild der klassischen Bildhauerkunst ab. In ihren plastischen Werken verband sie reduzierte, blockartige Formen mit sensibler Ausdruckskraft. Aufgrund ihrer expressionistischen Formensprache galt Emy Roeders Kunst während des Nationalsozialismus als „entartet“. Zwischen 1936 und 1949 lebte sie zurückgezogen in Italien. Nach ihrer Rückkehr ließ Roeder sich in Mainz nieder, wo sie in reger Teilhabe am Kunstleben und mit zahlreichen Ehrungen bedacht ihren Lebensabend verbrachte.
Maria von Heider-Schweinitz (1894–1974)
Die gebürtige Darmstädterin Maria von Heider-Schweinitz widmete sich erst nach der Heirat und der Geburt ihrer Kinder intensiv der Kunst. Ab den 1930er Jahren entstand ihr malerisches Werk, das sich auf Landschaften, Stillleben, Porträts sowie Frauendarstellungen konzentriert. Ihre frühen Werke weisen noch eine pastellige Farbpalette auf, schnell aber gelangte sie zu einer impulsiveren Malweise und satten, kontrastreichen Farben. Ihre Malerei zeugt von der existenziellen Erschütterung und Sinnsuche der Künstlerin während der nationalsozialistischen Diktatur und des Zweiten Weltkriegs. Aufgrund ihrer bedingungslosen Expressivität konnte Maria von Heider-Schweinitz in diesen Jahren nur im Privaten arbeiten. Versuche, nach Kriegsende als Malerin öffentlich Fuß zu fassen, scheiterten. Ihr bisher wenig beachtetes Werk stellt eine besondere Entdeckung dar!
In the museum Giersch – we visited the museum today the first time – was an exhibition of three female painters. I only knew Ottilie W. Roederstein – and this only because a client told me, the he had to sit for her studies as a model. The other two Emily Roeder and Maria von Heider-Schweinitz were for us unfamiliar.
Here a shortdescription from the museum:
the exhibition
The MUSEUM GIERSCH presents three prominent women artists of the Rhine-Main region: the painters Ottilie W. Roederstein and Maria von Heider-Schweinitz and the sculptress Emy Roeder. Despite the difficult situation of their times, each of the three women left behind an impressive and powerful oeuvre. However great their biographical differences, they shared the unconditional will to work as artists. While Ottilie W. Roederstein and Emy Roeder were already renowned during their lifetimes, the oeuvre of Maria von Heider-Schweinitz has attracted little public attention to date. Featuring 120 objects, the exhibition will introduce the three women’s individual artistic approaches, while also taking a representative look at the prerequisites
for and structures of women’s art production in the late nineteenth and twentieth centuries and its individual realization.
Ottilie W. Roederstein (1859–1937)
An artist quite successful in her day, Ottilie W. Roederstein initially had to overcome resistance to her choice of profession, particularly within her own family. As a woman of the late nineteenth century, she was moreover prohibited from attending an art academy. Thus she pursued her artistic training in private painting schools in Zurich, Berlin and Paris. In 1891, she and her partner Elisabeth Winterhalter settled in Frankfurt am Main. As a painter of portraits and still lifes, Roederstein was held in high esteem in the region and beyond, and cultivated numerous social contacts. She remained committed to the representative painting of the nineteenth century throughout her career. Her distinctive style is characterized by the clear, objective,
and at the same time sensitive manner of depiction.
Emy Roeder (1890–1971)
Emy Roeder was one of the few women to have themselves trained as sculptresses successfully in the 1920s. In her oeuvre, which consists of sculptures and drawings, she concentrated primarily on the depiction of women and animals. Like many of her contemporaries, Roeder turned away from classical sculpture and the idealization of the subject. In her three-dimensional works she combined reduced, block-like forms with sensitive expressive power. Due to its expressionist formal language, Emy Roeder’s art was labelled “degenerate” during the National Socialist period. Between 1936 and 1949 she lived in seclusion in Italy. After her return, she settled in Mainz, where she spent her remaining years participating actively in the art world and receiving numerous honours.
Maria von Heider-Schweinitz (1894–1974)
Born in Darmstadt, Maria von Heider-Schweinitz only began devoting herself intensively to art after her marriage and the birth of her children. She executed her painterly oeuvre, with its focus on landscapes, still lifes, portraits and depictions of women, from the 1930s onwards. Her early works were painted with a pastel palette; soon, however, she arrived at a more impulsive painting style with rich, strongly contrasting colours. Her paintings testify to the existential shock and search for meaning she experienced during the Nazi dictatorship and World War II. Maria von Heider-Schweinitz was limited to working privately during that period because of her uncompromising expressiveness. Her attempts to establish herself as a painter after
the war failed. Little known to date, her oeuvre represents an exceptional discovery!
Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Januar 2014 zu sehen.
The exhibition is open until the January 26th, 2014.
Auf dem Weg zum Museum fanden wir den Hafenarbeiter bestrickend. Schaut er nicht toll aus? Dabei ist es derzeit gar nicht kalt.
On the way to the museum we saw this nice dockworker.  Doesn’t he look marvellous? Also thereby it is not cold outside at the moment.

Im Museumsgarten blühten die Christrosen. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen. Ich habe mit den Helleborus niger nicht soviel Glück. Hinter dem Museum ist der Garten wunderbar ruhig mit Brunnen und Blick auf das Liebighaus.
In the garden at the museum the Christmas roses are flowering. I wanted to take them with me. I have no luck with helleborus niger. And at the back of the museum the garden is peaceful with a well and a vista to the Liebighaus – a museum as well.